Who is Mr. Aber - dieser Saboteur?
Hmm... sie schleichen sich immer so schön ohne Vorwarnung an mich ran, geben mir ein Gänsehaut- Feeling vom feinsten und hauen mich regelrecht um – immer diese Erkenntnisse. Was denn sonst? Sie schütteln mich richtig durch. Aha, schon wieder eine Neue: ich muss wohl ein Herzweibchen sein, dass man schütteln sollte und nicht rühren.
Wer mich kennt, weiss, dass ich immer schön Freischnauze mit meiner Zürischnurre plappere. Tääääätsch grad ussä. Genau diejenigen, die mich stets live erleben, finden, man sollte mich unbedingt filmen. Man würde mein ganzes Wesen sehen, insbesondere meine ganze Gestikulierung, Artikulierung und meine Gesichtsmimik...
während dem ich in meinem eigenen Philosophie- Flow bin, angeblich zuckersüss und amüsant meine Hände in die Luft schmeisse.. oder wie man dem auch immer sagt. Oh jeeeeee... Gut, die mich wirklich kennen, können sich ja wahrlich ihr eigenes Kopfkino walten lassen, da braucht es keine Llamour- Verfilmung. Wirklich nicht, obwohl ich ja ein sehr spannendes Leben habe. Doch meine Eskapaden behalte ich doch lieber grinsend für mich!
Zuhören bekam ich in letzter Zeit auch immer des Öfteren, ich soll meine Stimme erheben. Also meine wirkliche Stimme. Man müsse mich hören – Podcasts oder so.
Mein Stimmchen sei pure sweetness. Oha! Meine Herzmenschen finden, man spüre mich so intensiv in meinen Podcasts an sie, man höre mir unglaublich gerne zu, denn es sei jedes Mal wieder ein Genuss.
Sachen gibt’s...
Meine Zürischnurre kann also gar nicht so schlimm sein! Sag ich doch auch immer.
Ok, das Geschnurre via eines Podcasts könnte ich mir ja noch vorstellen. Wären da nicht wieder mein eigener ABER- Saboteur. „Aber was könnten denn die anderen von mir denken?“ MOMENT!!!! Was andere denken könnten, ist ja gar nicht mein Bier (meines steht nämlich noch im Kühlschrank), nicht meine Baustelle und schon gar nicht mein Problem. Denn es sind ja ihre eigenen Gedanken und die gehen mich gar nichts an. Doch wenn sie unbedingt ihre gedankliche Energie in mich investieren möchten – vielen lieben Dank!
Ich weiss noch, wie mich eines Tages dieser ABER- Saboteur plagte und mir schön zuflüsterte, ich könne das ABER nicht einfach so machen, was würde den Claudio von mir denken. Claudio begleitet mich schon seit meiner Jugendzeit und an diesem Tag spürte ich auf eine seltsame Weise, es geht ihm nicht gut. Mein Bauchgefühl war so stark. Doch mein eigener ABERglaube in meinem Denkstübli schrie mich an und war der Meinung, ich könne ihm nicht einfach so schreiben und nachfragen, was los sei. Während dem mein Aberlein mich sabotieren wollte, wurde mein Bauchgefühl immer stärken und ich griff zu meinem Handy...
Und ich hatte Recht. Claudio ging es an diesem Tag wirklich nicht gut. Huuuch, da kam die Erkenntnis. Dieser kleiner Aber- Schleimscheisser in meinem Kopf schnurred mir ständig in mein Leben rein, blockiert mich, schränkt mich in meinem Selbst ein, plombiert mich auf mein Minimum.
Heiliger Schnickschnack und Bimbam. Da fielen so einige 20erli runter. Ganze Kronleuchter erleuchteten um mich herum und meine gedankliche Reise begann. Wo zum Geier blockierte mich mein Aber-Schleimscheisserchen denn noch die ganze Zeit? Wie viele Male zuvor wurde ich von diesem Mister Aber auf meinem Weg aufgehalten, weil er mir immer zuflüsterte, man mache das nicht und schon gar nicht auf diese Art. Wie viele Male hat er mich blockiert und mir zu verstehen gegeben, dass ich etwas nicht kann? Nicht sollte, weil es nicht der üblichen Norm der Gesellschaft entspricht?
Boooooah, damals schüttelte es mich wirklich. Dauernd lebte ich mit meinem eigenen Aberglaube im Verstand der mich regelrecht immer auf ein Minimum reduzierte.
So ein Wischiwaschi aber auch. Ich bin keine gelernte Bäckerin, Kuchen hatte ich aber auch schon gebacken. Und eine zertifizierte Köchin bin ich auch nicht und doch kann ich mich in meiner kleinen Küche austoben, wie es mir lieb ist. Ich bin ja auch anscheinend gut darin Arschtritte zu verpassen und doch bin ich keine Kickerin des Fussballs.
Urkunden, Diplome, Zertifikate, Auszeichnungen...
Ganz geile Sache, wie wir giggerig darauf sind, dass unsere Talente auf einem Stück Papier verewigt sind und wir sie stolz an einer Wand hängen sehen können. Anstatt wir sie leben, fühlen, spüren. Wir hängen unsere Fähigkeiten einfach an den Nagel.
„ Aber du kannst das nicht, weil du hast kein Diplom dafür“... Was für eine Seelenmisshandlung. Natürlich kann ich das. Weil ich es mir selber beigebracht habe, weil ich an mich geglaubt habe, dass ich es schaffen kann. „ABER man macht das nicht so...“ ja wer behauptet denn eine solche Scheisse? Die Gesellschaft? Der Knigge- Wischiwaschi? Wer denn genau?
Natürlich stellt sich mir die Frage, wann genau haben wir diesem Aber- Schleimscheisserchen die Erlaubnis erteilt, dass er immer mit dem erhobenen Finger in unseren Köpfen rum stolzieren darf? Warum lassen wir uns von unserem eigenen Aberglauben dermassen auf die gesellschaftliche Norm reduzieren?
Das ist doch Bullshit, Wischiwaschi der Exklusivität. Von Aussen wollen wir uns nicht mehr einschränken lassen – doch tun wir es in Wirklichkeit immer selbst.
Mit Ausreden wie:
ABER ich kann sie nicht einfach anrufen, KÖNNTE JA SEIN, ich störe sie.
ABER ich kann ihm nicht einfach schreiben, KÖNNTE JA SEIN, ich nerve.
ABER ich kann nicht einfach meine Gefühle gestehen, KÖNNTE JA SEIN...
ABER eine Mutter tut so etwas nicht... (was genau tut denn eine Mutter?)
ABER ich kann doch nicht einfach schnell diesen Flug buchen...
ABER ich kann doch nicht einfach dieses Glas Wein für ich geniessen, sonst denkt man ja nocht...
ABER, ich kann nicht...
ABER, ABER, ABERGLAUBE... Immer diese erbärmlichen ABER- Triggerlis. Und bei näherem betrachten dieses Schleimscheisserchen kann man ja wirklich sagen, wir triggern uns ja ständig selber. Wir alle glauben an unseren eigenen Aber- Saboteur und lassen uns von diesem Mister Aberchen in unserem Gehirn ständig sagen, was wir gefälligst tun müssen, dürfen, sollten und wir zu leben haben. Wir plombieren, blockieren, schränken uns ein, reduzieren uns selbst auf ein Minimum.
Mit äusserlichen Aberleins müssen wir gar nicht mehr diskutieren. Wissen wir ja.
Doch unsere inneren Aber- Schleimscheisserchen, von denen sollten wir uns verabschieden.
Na meinem Kollege Aberlein werde ich, falls er mich noch einmal besuchen sollte, klar zu verstehen geben, die Llamour lebt nach diesem Motto: NO RISK – NO STORY – NO ABER! Selbstverständlich mit meiner charmanten Zürischnurre!
In Liebe, SteFunny von Llamour