...aus tiefstem Herzen.
Du dachtest, du könntest einen Käfig um mich herum bauen. Du wolltest meine Seele beherrschen, indem du mich verändern wolltest. Du hast es nie kapiert, dass dein opferhaltiges Klammern uns ruiniert und du wolltest mir Barrikaden setzen. Gingst mir grundlos an den Kragen, hast mich versucht zu dominieren und wolltest mich mit neuen Paragraphen und Verbote eindecken.
DU WOLLTEST MEINE WELT REGIEREN.
Deine Worte hinterliessen zwar keine sichtbaren Spuren und doch waren sie für mich genau so zerstörerisch, als hättest du mich geschlagen. Wer würde mir den schon glauben, dass gerade DU so grausam und mit voller Absicht tatsächlich so verletzend sein kannst?
Dir ging es darum, Kontrolle über mich zu erlangen und dich selbst aufzuwerten. Deine seelische Form von „Gehirnwäsche“, die mich von meinem eigenen Empfinden entfremdete. Deine seelische Gewalt drohte mir, mein Selbstbewusstsein zu vernichten und du hast mir stets das Gefühl vermittelt, ich werde langsam „verrückt“ oder ich sei halt einfach zu sensibel.
Mit der Zeit wurde es mir allerdings zu blöd, dir ständig von Neuem die richtigen Grundlagen von Respekt und Höflichkeit erklären zu müssen, wenn du partout nicht verstehen wolltest, dass dein Verhalten verletzend ist. Du meintest es ja nur gut mit mir - so ein Bullshit. Dämliches Geschwaffel. Und wie du mich verletzen wolltest - immer und immer wieder.
Gewalt und Liebe passen nicht zueinander - auch die verbale Gewalt nicht. Deine verbalen Angriffe konntest du teilweise in Anwesenheit von anderen gezielt unterdrücken, sie traten aber dann unerwartet hinter verschlossener Tür auf, wenn ich mich eigentlich gerade glücklich und zufrieden fühlte. Zwischen deinen Angriffen funktionierte unsere "Verbindung" ziemlich harmonisch, solange ich tat, was du von mir erwartet hattest.
Schuldbekenntnisse, Reue oder Selbstkritik kennst du leider nicht. Ebenfalls auch nicht deine hochgepriesene Empathie. Obwohl du immer etwas anders vor dich hin philosophiert hattest, du hast weiter gemacht mit deiner Projektionen auf mich. Es war keine Veränderung oder Besserung in Sicht und deine Taktik der Verharmlosung und Herunterspielerei wurden immer verletzbarer, obwohl ich inständig darum bat es sein zu lassen.
Du wusstest auch immer besser, was das Beste für mich ist. Auch wenn ich dir widersprach, du wusstest es - bis ins Detail ausgearbeitet. Immerhin dachtest du ja immer, du hast die Kontrolle über mich. Der Haken war allerdings, dass sich eine starke Frau wie ich nicht kontrollieren lässt - ich bin nämlich keine Fernbedienung.
Deine Verwandlungskünste wurden immer offensichtlicher für mich. Ständig unterlagst du deiner starken innerer Spannung, die unterschiedliche Gründe hatten, oder aus Angst, ich könnte dir entwische. Aus Paranoia vor Veränderungen der Lebensumstände - MEINEN Lebensumstände.
Da ich aber inzwischen weiss, dass du in einem hohen Masse von mir abhängig warst und ich deine Energiequelle war, lasse ich dich nun einfach aushungern. Ich mache nicht mehr was du von mir erwartest, gehe nicht mehr auf dein Verlangen ein und deine Bedürfnisse stille ich ganz bestimmt nicht mehr. Ohne ein Wort, ohne ein Abschied verschwinde ich jetzt von deiner Bühne und bin nicht mehr länger dein Unterhaltungsprogramm, noch dein Abprellbock. Deiner unbegrentze Gier nach Macht über mich, die dich dermassen erregte, setze ich einen Riegel und überlasse dich deiner totalen Machtlosigkeit.
Ich lass nicht mehr zu, dass du dich in deiner irrationalen toxischen Wut bei mir, auf meine Kosten entladen kannst. Auch wenn du noch immer davon ausgehen wirst, es war und ist meine Schuld. Es lag und liegt an meinem Verhalten, in meinen Händen.
Von mir aus kannst du die Welt verändern, mich kannst du nicht ändern. Ich bin gut so wie ich bin. Du wolltest mir meine Flügel stutzen... und ich flog dir davon. Ich sprengte mich frei und mein Herz ist wieder leicht, liebevoll, verletztlich, nackt. Nach dieser fatalen Zeit bin ich wieder komplett ich, besser und stärker den je.
Trotz deines Verhaltens möchte ich dir meinen herzlichsten Dank aussprechen. Ich konnte mir selber beweisen, dass ich mir selbst treu bin. Dass ich mich ganz bestimmt nicht verbiegen lasse, egal welcher Charmeur meinen Weg kreuzt. Doch die allerwichtigste Erkenntnis ist:
Ich habe mich wieder verliebt, aber dieses Mal über beide Ohren - in MICH.
Ich danke dir dafür - aber stelle dich garantiert nicht mehr auf ein Podest.
In Liebe, SteFunny von Llamour