Du hast ja Tränen in den Augen...
Ich war mir so sicher, das pack ich alleine. Ich war mir auch sicher, aus dieser sonderbaren Situation komme ich alleine raus. Ich bin ja ich. Doch das Licht wurde zur Nacht, mein Herz schlug plötzlich nur noch mit halber Energie, mein Kopf war schwer. Diese Zeit war ein Seelenchaos. Innerlich brannte ich und die Stunden wurden dunkler, düsterer, kälter. Meine Seele schrie und ich dachte, mich kann ja sowieso keiner hören. Meine Seele war erschüttert, sie bebte, rebelierte gegen dieses Ereignis und ich konnte mir keinen Reim darauf machen. Ich, das analytische Herzweibchen. Doch diese Situtaion war nun in mein Leben getretten - ob ich wollte oder nicht. Ich war ein "Kollateralschaden", ein Opfer eines saublöden Gedankens. Vielleicht war ich auch in diesen Augen "leichte Beute". Heiliger Bimbam, vielleicht dachte man einfach auch, mit mir kann man das ja machen.
Die Gedanken kreisten in meinem Kopf, ich war eine Gefangene dieser Rolle. Eine Rolle, in der ich mich niemals wiederfinden wollte. Ja, diese eine Situation legte mich regelrecht flach. Komatös verbrachte ich Stunden der fragenden Verzweiflung... Ich wollte die Wahrheit boykottieren, sie verdrängen, vergessen, ausblenden. Doch mit jeder Minute stürzte mein Kartenhaus mehr zusammen, weil der Wind von mehr als einer Seite kam.
Vor mir zersprang der Spiegel, in dem ich mich sonst immer sehen konnte. Inmitten den Schrerben stand ich nun... mit einem verwirrten Köpfchen, mit haufenweise Tränen, ratlos. Ich dachte, mein Herz würde demnächst in Tausend Stücken explodieren. Ich konnte nicht mehr atmen, mein inneres Licht drohte zu erlöschen...
Dann geschah etwas...
Meine allernächsten Herzmenschen borgten mir ungefragt ihr Licht. Sie reichten mir alle ihre Hände und waren da - bedingungs- und selbstlos. Wortlos wischten sie mir die Tränen fort. Ihre Arme waren meine Zuflucht. Ihre Anwesenheit gaben mir ein Gefühl der absoluten Vertrautheit. Sicherheit, Geborgenheit. Ich wusste, ich war nicht allein. Nicht alleine mit meinen Emotionen. Nicht alleine mit meiner Verwirrtheit. Nicht alleine mit dieser Wahrheit. Mit offenen Armen kamen sie auf mich zu, in denen ich mich fallen lassen konnte. Sie waren es, die mir wieder ein Lächeln ins Gesicht zauberten und in mir die Erinnerungen wachküssten, wie stark ich in Wirklichkeit bin. Sie waren es, die mir bewiesen, wie kostbar, wertvoll und unersetzlich ich bin. Ein Diamant. Eine reine Seele. Liebe pur. Sie waren alle da und ich konnte mich endlich SEELENNACKT zeigen. Und dieses Gefühl der Seelennacktheit ist absolute Freiheit, es ist Authentizität.
In tiefster Dankbarkeit sitze ich nun in meinem neuen Zuhause an meiner Küchenbar und verfasse diese Zeilen an meine Herzmenschen. Die Tränen kullern mir erneut über die Wangen, doch es sind Tränchen der Rührung. GLÜCKSTRÄNCHEN. Danke, dass ihr alle zur richtigen Zeit für mich da gewesen seid. Ich freue mich jetzt schon darauf, euch zu knuddeln. Mit euch eine wunderschöne Zeit zu verbringen. Und ich höre euch alle: du bist ja auch immer für uns da. Ja, das war, bin und werde ich. Weil ich euch so tief in mein Herz geschlossen habe (und logischerweise das Schlüsselchen versteckt habe 😉).
Dem Verursacher dieser absurden Geschichte bin ich ebenfalls dankbar. Klingt einwenig paradox. Doch hätte er mich nie in diese absurde Geschichte hinein manövriert, hätte ich nie die Chance gehabt, mich endlich seelennackig zu zeigen. Natürlich löste es noch anderes in mir aus, was aber nicht hierhin gehört. Doch kann ich sagen, ich darf endlich meine Verletzlichkeit leben - mit meinem reinen Herzen. Eine starke Frau ist nämlich nicht diejenige, die nicht weint. Weil sie weint, ist sie stark!
Habt alle ein wundervolles Weekend.
SteFunny von Llamour